Das 2017 fertiggestellte neue NATO-Hauptquartier in Brüssel beherbergt 29 Botschaften und beherbergt mehr als 4 500 Mitarbeiter aus dem militärischen und zivilen Dienst der verbündeten Nationen. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger wurde das neue 250.000 m² große Gebäude so konzipiert, dass es den hochspezifischen Arbeitsplatzanforderungen der Allianz gerecht wird. Die Kommunikationstechnik war von Anfang an ein zentrales Thema.

Die NATO schloss sich 2007 mit Arup zusammen, um eine audiovisuelle Lösung der nächsten Generation zu entwickeln, die es ermöglichen sollte, Tausende von wichtigen Gesprächen flexibel und sicher zu führen. Gleichzeitig wurden wir mit der Planung der Informations-, Kommunikations- und Technologieinfrastruktur (IKT) beauftragt, die den täglichen Betrieb im gesamten Hauptquartier sicherstellen sollte.

Aufgrund des kritischen Charakters des Projekts arbeitete Arup eng mit dem Projektbüro des NATO-Hauptquartiers und dem belgischen Projektmanagementteam zusammen, um die Anforderungen zu erfassen und eine 266-seitige Spezifikation mit 250 Zeichnungen zu entwickeln, die als Auftrag für den Leiter der AV-Abteilung der NATO diente. Bei dem endgültigen Entwurf handelt es sich um ein integriertes AV-System, das das Konferenzzentrum der NATO mit 18 Räumen, den großen Ratssaal, die Videokonferenzräume, das Pressetheater, das HD-Fernsehstudio, die Radiostudios und die Rundfunkinfrastruktur vor Ort versorgt.

Integrierte, zuverlässige Kommunikation

Ein Militärbündnis erfordert die sichere Verbindung von Menschen auf der ganzen Welt. Ihre Arbeit bringt Menschen zusammen, die verschiedene Sprachen sprechen und oft unterschiedliche Technologien verwenden. Das von Arup entworfene AV-System importiert automatisch die Tagesordnung, die Namen der Teilnehmer und andere Details auf der Grundlage von ID-Karten und passt alle Einstellungen an jeden einzelnen Delegierten an. Zur Unterstützung von Dolmetschern und Videostream-Zuschauern bietet ein einziger Live-Videostream bis zu 32 Sprachen, wobei die Möglichkeit besteht, in einer beliebigen Sprache zuzuhören oder zu präsentieren.

In Anbetracht der Wichtigkeit der geführten Gespräche haben wir auch die Kamerapositionierung des Systems so konzipiert, dass sie sich an die Körpergröße der Teilnehmer anpasst und eine Interaktion mit der sprechenden Person von vorne und mit engem Augenkontakt gewährleistet.

Planung für Effizienz

Wenn ein System ein so großes Gebäude unterstützen soll, müssen Kosten- und Effizienzeinsparungen von Anfang an eingeplant werden. Unser System kann sich abschalten, wenn keine Veranstaltungen geplant sind oder ein Raum 30 Minuten lang nicht benutzt wird, oder bis 15 Minuten vor einer Veranstaltung im Standby-Modus bleiben. Das iBMS umfasst auch ein regelmäßiges Polling-Feedback-System, um die Leistungseffizienz zu priorisieren. Das System ist äußerst widerstandsfähig, da es im Falle eines Systemfehlers automatisch neu startet und auf alternative Verbindungen umschaltet.